Potsdam, 29.07.2022

Es wurde Zeit, dass das Zukunftsthema Wald in der Politik angekommen ist. Immer nur auf den notwendigen Waldumbau hinzuweisen, ohne einen Maßnahmen- und Umsetzungsplan, reicht nicht aus. Die Herausforderungen können nur im Miteinander zwischen Politik, Waldeigentümern und Forstverwaltung bewältigt werden.

Die Schadereignisse in den vergangenen Jahren haben die Störungsanfälligkeit der vorhandenen Waldökosysteme gezeigt. Wetterextreme wie Stürme, Hitzerekorde, Insektenbefall, langanhaltende Trockenphasen und Waldbrände haben den Wald immens geschädigt. Aktuell nehmen die Debatten um Wald und Waldumbau an Bedeutung zu. Die verheerenden Waldbrände der letzten Wochen und Tage zeigen wieder einmal eindrücklich: 

 

Unser Wald ist bedroht und braucht dringend unser aller Handeln!

 

Absichtserklärungen zum notwendigen Waldumbau und dem vorbeugenden Waldbrandschutz reichen dabei nicht aus. Ohne einen abgestimmten Maßnahme- und Umsetzungsplan wird es bei leeren Worten bleiben. Daher fordern wir die Umsetzung folgender Maßnahmen:

  • Die Befahrbarkeit der Waldwege, einschließlich des dazugehörigen Lichtraumprofils muss sichergestellt werden. Es geht um die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort.
  • Strukturierter Ausbau der Waldbrandschutzwege und Löschwasserbrunnen nach einheitlichen Kriterien durch die Landesforstverwaltung.
  • Pflege und Durchforstung besonders gefährdeter Nadelwaldflächen.
  • Aktive Ansprache, Beratung und Begleitung der Waldeigentümer durch die hoheitlichen Förster.
  • Vereinfachung des Fördermittelverfahrens für den Waldumbau und Vergabe mittels Gestattungsverträgen an umsetzende Firmen.
  • Schreiben des Ministeriums (MLUK) mit Informationsmaterial und den notwendigen Ansprechpartnern an alle Waldeigentümer.
  • Motivation der Waldeigentümer zum Handeln durch eine proaktive Kontaktaufnahme durch die hoheitlichen Förster in ihren Revieren.

„Die gewaltigen Herausforderungen des Waldumbaus können wir nur gemeinsam meistern. Der Waldumbau braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen, für die Waleigentümer und auch die Landesforstverwaltung“, stellt Thomas Weber, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Brandenburg fest.

„Als Interessensvertretung der Waldbesitzenden im Land Brandenburg unterstützen wir lösungsorientierte Bemühungen, die sich für den vorbeugenden Waldbrandschutz und den Waldumbau einsetzen“ ergänzt Stephan Kirchharz, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes Brandenburg.

„Es muss jetzt endlich abgestimmt gehandelt werden! Der Wald braucht einen Marshallplan“ sagt Weber abschließend.